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Thema: Seewasserbeständige Gehäuse (5297 mal gelesen)
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CadKD Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1751 Registriert: 14.08.2002 SWX 2011 SP4 ProE WF IV, M080 ProE WF III, M200 ProE WF II, M171 Win7 64, HP Elite Book 8730W Core 2 DUO T9600 2,8 GHz 4GB DDR2 RAM nVidia FX2700M
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erstellt am: 20. Jun. 2008 15:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo an alle, wir produzieren Gehäuse die Elektronik beinhalten. Diese Gehäuse sollen nun auch an Seewassercontainer montiert werden und um die Weltmeere fahren. Nun gibt es sicher viele Dinge die hierbei die Lebensdauer bzw. die Haltbarkeit beinflussen. Natürlich in erster Linie die Lackierung bzw. der Schutz de Oberfläche wäre hier sicher eine sehr wichtiges Merkmal. Ebenfalls stellt sich die Frage, ob dadurch noch weiter Massnahmen zu beachten sind, also z.B. kontruktiv bestimmte Abstände einhalten oder für die Farbe ausreichende Freiräume usw. etc. Hat jemand hier Erfahrungen oder kann mir jemand eine gute Quelle nennen die solche Teile lackieren oder Oberflächen gegen Seewasser ander schützen (z.B. durch Pulverbeschichten oder vielleicht auch galvanische Schutzmassnahmen)? Wäre echt froh über ein paar Anregungen. Im Voraus besten Dank für Eure Mühe. ------------------ Gruß CadKD Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 Maschinenbauer
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erstellt am: 20. Jun. 2008 15:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Hallo CadKD, Wieso verwendest du nicht einfach ein Material welches dem Seewasser standhält? Ev. 1.4404 ausreichend. Das ist ein Chemiestahl und sehr Korrosionsbeständig. Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CadKD Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1751 Registriert: 14.08.2002 SWX 2011 SP4 ProE WF IV, M080 ProE WF III, M200 ProE WF II, M171 Win7 64, HP Elite Book 8730W Core 2 DUO T9600 2,8 GHz 4GB DDR2 RAM nVidia FX2700M
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erstellt am: 20. Jun. 2008 15:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke Mike, klar könnte ich auf Edelstahl gehen. Jedoch muss ich dann auch alle weiteren Bauteile in Edelstahl fertigen. Daraus ergeben sich viele zusätzliche Kosten. Ausserdem wird dei Grundplatte bauseits auf ein Gehäuse aus Normalstahl geschweisst. Es sollte möglich sein, identische Bauteile zu fertigen die nur durch zusätzliche Massnahmen der Oberflächenbehandlung seewassertauglich gemacht werden.
------------------ Gruß CadKD Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
alfkamp Mitglied Projektleiter / Techniker
Beiträge: 4 Registriert: 22.03.2008
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erstellt am: 21. Jun. 2008 12:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
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THSEFA Mitglied Konstrukteur/CAD-Admin
Beiträge: 1133 Registriert: 27.11.2002 SWX 2020 SP5.0 Premium Windows 10 Pro 64Bit Citrix VM Intel(R) XEON(R) Gold 6146 CPU @ 3.20GHz 24 GB Ram<P>Windows 10 Pro 64Bit
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erstellt am: 23. Jun. 2008 09:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002
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erstellt am: 23. Jun. 2008 09:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Hallo CadKD, Ich habe mich vor Jahren mal mit äusserst beständigen Klemmenkästen beschäftigt. Da wurde mir von jedem Lieferanten rundheraus "sewasserbeständig" empfohlen, also das ist eine bekannte Lieferqualität. Meist handelte es sich um Alu-Klemmengehäuse mit zusätzlicher Pulverbeschichtung und Niro-Schrauben. Was in unserem Fall aber trotzdem zu groben Problemen geführt hat: In dem Klemmengehäuse waren nur ein paar Klemmen für unter dauerndem Gleichstrom stehenden Bauteilen. Als zusätzliche Verschärfung hat das Klemmenkasterl auch noch im Betrieb die Lage verändert, wurde im Raum herumgeschwenkt. Dieser stetige Gleichstrom hat im Zusammenhang mit dem jedenfalls auftretenden Kondensat zu einer elektrochemischen Zersetzung von Klemmen, Drähten oder Teilen davon geführt, über die Monate/Jahre. Wenn ich das auf Deinen Fall hochrechen: Elektronik jedenfalls vergiessen, zusätzlich zum Einbau in sewasserfestem Gehäuse. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CadKD Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1751 Registriert: 14.08.2002 SWX 2011 SP4 ProE WF IV, M080 ProE WF III, M200 ProE WF II, M171 Win7 64, HP Elite Book 8730W Core 2 DUO T9600 2,8 GHz 4GB DDR2 RAM nVidia FX2700M
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erstellt am: 23. Jun. 2008 11:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zunächst danke für eure Anregungen, es ist immer wider erstaunlich, wie viel Fachkenntnis hier vorhanden ist. @mike: Edelstahl scheidet als Werkstoff aus den o.g. Gründen aus. @alfkamp: Das genannte KLT-Lackieren hört sich recht vielversprechend an. Ich werde mich diesbezüglich weiter informieren. @THSEFA: Kunststoff ist leider auch keine Möglichkeit. Wir haben es hier noch mit Vandalen zu tun. Deren Fantasie ist wirklich sehr gross. Die kriegen (beinahe) alles kaputt. @Leo: solche "seewasserfesten" Gehäuse kenne ich auch von vielen Herstellern. Dieser Schutz der da oft zusätzliches Geld kostet ist aber, genau wie Ihr es auch festgestellt habt, oft nicht sein Geld wert. Leider ist vergiessen hier auch nicht möglich. Es müssen bestimmte Teile noch erreichbar sein. U´s für alle sind unterwegs. Wenn wir mal ERkenntnisse mit verbesserten Teilen gemacht haben werde ich ggf. berichten. Das kann allerdings eine Weile dauern.
------------------ Gruß CadKD Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TomD Mitglied Selbstständig
Beiträge: 13 Registriert: 10.02.2004
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erstellt am: 23. Jun. 2008 11:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Hallo, unsere Seewassergehäuse sind in der Regel aus Alu Guß, Druckguß oder Sandguß AlSi 10 Mg und dann lackiert. Damit haben wir im Preis und Leistung und für unsere Stückzahlen die besten Erfahrungen gemacht. Was noch ganz gut geht ist das Gehäuse aus Stahlblech so ca. St12 (lässt sich gut schweissen) dann verzinkt und chromatiert. Da es auch sehr schlagfeste und gute Kunststoffe gibt würde ich diese Möglichkeit nicht ausser acht lassen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
reflow Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
Beiträge: 441 Registriert: 27.10.2005 SWX 2012 SP 2.0 mit SolidWorks Flow Simulation, TopsWorks, SPI SheetmetalWorks, Vista 64 Bit Intel Q9400, 8GB RAM
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erstellt am: 23. Jun. 2008 17:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
"Seewasserbeständig" ist ja immer auch eine Frage der Zeit. Da auch die Seecontainer (und sogar ganze Schiffe ;-)) aus gewöhnlichem Schwarzblech herstellt werden, sehe ich keinen Grund, weshalb die Klemmekästen aus einem höherwertigen Material hergestellt sein sollten. Sie müssen ja auch nicht länger halten. Eine galvanische Verzinkung könnte ebenso wie eine Pulverlackierung problematisch sein, weil es - abhängig von der Geometrie - Zonen geben kann, die das elektrische Feld nicht erreicht. Dort bildet sich dann auch keine vernünftige, porenfreie Schicht aus. Da das jedoch nur für Innenflächen, Spalte und Taschen gilt, muß es nicht unbedingt ein Problem sein. Für wichtiger halte ich eine zuverlässige Abdichtung (IP 67 oder sogar 68) aller Deckel und Leitungsdurchführungen. Da Seewasser ja bekanntlich neben Feuchtigkeit Ionen enthält, würde es jeder Elektronik ganz schnell den Garaus machen, auch wenn das Gehäuse noch nagelneu aussieht. Kabelverschraubungen gibts zertifiziert bei den üblichen Verdächtigen (Lapp, Hugro usw.) Gruß Ron
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rhrumpel Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 644 Registriert: 21.03.2004
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erstellt am: 23. Jun. 2008 21:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Hi ! Lackieren wird wenn überhaupt nur in C4 ausgeführt. Dieses widerum meist direkt bei der Montage vor Ort. Ich meine daß Lampengehäuse, Schaltkästen auf Fähren auf dem Aussendeck meist aus Aludruckguß mit Epoxibeschichtung sind. Mach einfach mal eine Ausflugsfahrt nach Helgoland auf einer herkömlichen Fähre. Deiner Familie musste ja nicht erzählen, daß es berufliche Gründe hat Gruß Ralf
------------------ Die Faulheit hat der Herr vor den Verstand gesetzt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 5242 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 24. Jun. 2008 06:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Hallo und einen schönen Tag CadKD. Hast du dich mal bei dem Germanischen Lloyd nach den entsprechenden Richtlinien erkundigt? Wenn ja, werden die dir bestimmt auch Lackierungsempfehlungen geben können. Gruß ThoMay ------------------ Schaut mal nach im Bereich Wissenstransfer. Neues Forum: Schweißen, Löten, Kleben Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
pepper4two Mitglied
Beiträge: 1133 Registriert: 30.11.2003
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erstellt am: 01. Jul. 2008 23:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Hallo CadKD, nach meiner Meinung wäre das für euch günstigste Verfahren (Preis/Leistung) das Cadmieren der Bauteile. Die Oberfläche erfüllt alle gewünschten Voraussetzungen, die Schichtdicke ist vernachlässigbar und die Haltbarkeit ist mindestens um Faktor 2 höher als beim verzinken. Und das beste ist das es bei allen Metallen funktioniert soweit ich das erinnern kann. mfg Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Beere Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau
Beiträge: 1437 Registriert: 31.07.2001
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erstellt am: 04. Sep. 2008 14:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CadKD
Seewassercontainer Schutzklasse aus meiner Sicht: IP 56 ... für schwere überkommende See ... @reflow Ich halte es für sehr unwahrscheinlich das der Container samt Schaltschrank definiert in Zeit und Druck untertaucht Material Gehäuse: 1.4404 Verschaubungen: vgl. @reflow Ausführung der Bauteile im Schaltschrank ganz normal Standard. Die Installation einer Heizung + Thermostat kann Korrosion im innere verlangsamen. Da es sich klar um eine Oberdeckausführung handelt und Luxus nicht gefragt ist kann ich mir aber auch einen Standardschrank mit Heizung vorstellen. Die Lackierung so wie der Container. Wenn der weggerottet ist kann der Schrank auch weg. Wenn der Schrank dann wiederverwertet werden soll empfehle ich 1.4404. Dat Nordlicht
------------------ "Mächtiges Badabum" Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |