Autor
|
Thema: Passfeder (7819 mal gelesen)
|
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 Maschinenbauer
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 15:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, Weiss jemand, wieso die eine Passfeder weiter in einer Welle ist, wie in der Nabe? Wir haben gerade eine Welle, welche zu "schwach" ist, und möchten die Passfeder weiter nach aussen nehmen, sprich die Einfräsung in der Welle verkleinern, und jende in der Nabe vergrössern. Die goldene Regel der Mechanik sagt ja aus "Was an Kraft gewonnen wird, geht an Weg verlohren. Ist dieses Prinzip bei einer Passfeder überhaupt anwendbar, und ist sie deshalb weiter in der Welle drinnen wie in der Nabe? Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 16:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
|
cathy Mitglied angehende Bachelor of Eng. in Maschinenbau Fachrichtung Konstruktion und Entwicklung
Beiträge: 185 Registriert: 28.07.2005 Üüüüüüüüübay! Mein Passwort: ********
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 16:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
Zitat: Original erstellt von Torsten Niemeier: Hallo Mike,durch die Rundheit der Welle ergeben sich an den Pressflächen etwa gleiche Abmaße. Gruß, Torsten
Ich glaub auch das das der Grund ist! Aber sonst setzt sie doch eben anders ein und berechne dann kurz auf Flächenpressung und auf Abscherung! Obwohl die Passfedern sind normalerweise so genormt das sie die Abscherkräfte aushalten. Da ändert sich doch nix oder? Also nur kurz auf Flächenpressung. Muss ich für die Prüfung können Mike Lg Cathy ------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 16:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
Hi. Stimmt, die Flächenpressung wird der Knackpunkt sein. Und das dann vermutlich am Material der Welle. Und ob das wirklich gut ist, an einer Welle, die ohnehin unterdimensioniert zu sein scheint, sehr lokal begrenzt eine noch höhere Spannung in Form von Flächenpressung einzuleiten, erscheint mir fraglich. Gruß, Torsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 Maschinenbauer
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 16:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Die Flächenpressung ist nicht das Problem. Das Gegenstück ist ein hochfester Vergütungsstahl, mit der entsprechenden Wärmebehandlung. Die Welle bekommt im Nutgrund einen Riss und "zerspringt" dann....
------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 16:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
|
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 17:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
Der Riß im Nutgrund kann aber auch einen ganz anderen Grund haben: Wenn über die Nabe eine recht große Querkraft eingeleitet wird, kann diese zum Wellenbruch führen, da die Spielpassung zwischen Welle und Nabe mit einer Art Reibradgetriebe bei sehr kleiner Übersetzung zu vergleichen ist. Dieser Reibrad-Getriebeeffekt wird durch die Passfeder behindert, d.h. die Passfeder muss das zusätzliche Torsionsmoment aus dieser Übersetzung aufnehmen. Bei hohen Querkräften und relativ großem Passungsspiel kann dieses zusätzliche Versetzungsmoment zum Schaden führen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cathy Mitglied angehende Bachelor of Eng. in Maschinenbau Fachrichtung Konstruktion und Entwicklung
Beiträge: 185 Registriert: 28.07.2005 Üüüüüüüüübay! Mein Passwort: ********
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 17:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
|
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 17:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
Zitat: Original erstellt von Oberli Mike: Die Flächenpressung ist nicht das Problem. Das Gegenstück ist ein hochfester Vergütungsstahl, mit der entsprechenden Wärmebehandlung.Die Welle bekommt im Nutgrund einen Riss und "zerspringt" dann....
Kerbwirkung? Ist gerade bei hochfesten Werkstoffen ein wichtiges Thema! Vielleicht sind ja schon durch die Wärmebehandlung viel zu hohe Eigenspannungen drin.
Kannst Du nicht auf eine völlig andere Welle-Nabe-Verbindung umsteigen?
------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
b-karl Mitglied Techniker
Beiträge: 169 Registriert: 10.09.2005 ProE Wildfire 4 M120, AIS 2011, Medusa NG, AutoCad MDT2011 Nvidia Quadro FX 560 XP Professional 2002 SP2 Intel Pentium 4CPU 3,2GHz 4GB Ram
|
erstellt am: 21. Dez. 2006 18:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
|
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 Maschinenbauer
|
erstellt am: 22. Dez. 2006 09:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Wyndorps: Bei hohen Querkräften und relativ großem Passungsspiel kann dieses zusätzliche Versetzungsmoment zum Schaden führen.
Hallo, ja, hohe Querkräfte haben wir mit Sicherheit. Dazu kommt, dass damals die Passung als extreme Presspassung ausgelegt wurde, und es wurde immer wieder darauf beharrt dass es so sein muss (Aussage von der Montage, Ing. ist nicht mehr da). Da es sich um Kernteile in unseren Maschinen hadelt, welche nicht gerade günstig sind, und eine lange Herstellzeit benötigen wollten wir mal ein paar unabhängige Meinungen einholen. Eine leichte Presspassung scheint aber das Richtige zu sein. Danke Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2378 Registriert: 07.12.2005
|
erstellt am: 22. Dez. 2006 10:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
Hallo Mike! Torsten hat die richtige Antwort auf Deine ursprüngliche Frage. Es gibt aber für solche Fälle in DIN 6885 Blatt 3 Passfedern niedrige Form für Werkzeugmaschinen, Du kannst Dich daran orientieren. Wenn die Verbindung allerdings wechselnd belastet ist, schlägt die Passfeder aus; da hilft nur die Passfeder seitlich stramm einpassen (aber keine extreme Presspassung, sonst gibt die Nabe nach bzw. hast Du dort Kerbwirkung). In der DIN stehen auch zulässige Fasen an der Feder und Radien im Nutgrund; die würde ich ausnutzen. Guter Artikel dazu von Leidich und Forbrig, TU Chemnitz, Antriebstechnik 12/06. Gruß und frohe Weihnachten, ------------------ Gert Dieter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005 Creo 8.0.1.0 Genius Tools 8.0 Windchill 12.0.2.0
|
erstellt am: 22. Dez. 2006 15:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Oberli Mike
Zitat: Original erstellt von Oberli Mike: ...hohe Querkräfte haben wir mit Sicherheit. Dazu kommt, dass damals die Passung als extreme Presspassung ausgelegt wurde, und es wurde immer wieder darauf beharrt dass es so sein muss (Aussage von der Montage, Ing. ist nicht mehr da).
Das mit der Presspassung in Verbindung mit Passfeder ist aufgrund der Kerbwirkung als sehr kritisch einzustufen. Die Presspassung wurde bestimmt verwendet, um den oben beschriebenen Übersetzungseffekt zu minimieren. Zitat: Original erstellt von Oberli Mike: ...Eine leichte Presspassung scheint aber das Richtige zu sein.
Wenn es sich aber nicht um eine lösbare Verbindung handeln muss, sind Schrupfverbindungen, ggf. teilplastisch oder auch das Schrumpfkleben hervorragende Alternativen, dann aber unbedingt eindeutig ohne Passfeder! Für eine eventuell erforderliche Winkellagendefinition zwischen Welle unf Nabe können meist andere Möglichkeiten jenseits der Drehmomentübertragungsstelle gefunden werden (z.B. Indexstift oder Nut/Nase am axialen Wellenabsatz). Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |