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Thema: Oberfläche härten oder durchhärten? (17040 mal gelesen)
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BernieCAD Mitglied Maschinenbautechniker
Beiträge: 554 Registriert: 08.02.2003 INV 2020 SWX 2016 HICAD 2015
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erstellt am: 02. Sep. 2006 15:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Forum, bräuchte für einen spez. Anwendungsfall eine Entscheidunghilfe: Auf einen feststehenden Achsbolzen läuft, von einem Nadelkranz gelagert, ein Zahnrad. Um den Verschleiss am Bolzen durch das umlaufende Nadellager zu mindern, wird der Achsstift (d = 5 mm) gehärtet. Welche Härtung (s.oben) empfiehlt sich bei entsprechender Materialwahl, am Besten? fragt bernie ------------------ "Von Nix kimmt nix" (=bairisch - physikalisches Grundgesetz) Geht ned, gibts ned - sagen die, die alles wissen und nix können Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 02. Sep. 2006 16:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
Bei dem Durchmesser kannst Du machen, was Du willst. Es wird immer durchhärten. Wenn Du eine hohe Oberflächenfestigkeit mit einem zähen, elastischen Grundwerkstoff brauchst würde ich Nitrieren vorschlagen. Aber als Lagerlauffläche würde ich auch Härten. ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 Maschinenbauer
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erstellt am: 02. Sep. 2006 16:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
Zitat: Original erstellt von Charly Setter: Bei dem Durchmesser kannst Du machen, was Du willst. Es wird immer durchhärten.
Muss nicht sein. Man nimmt einen nicht härbaren Staht, und kohlt die Randschicht soweit auf, dass man diese härten kann. Aber ob sich das vom Aufwand (Preis) lohnt? Und rein technisch spricht nichts gegen ein durchhärten, denn anlassen sollte man so oder so. ------------------ Ich komm ja schon bin schon da Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AustiPrivat Mitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 237 Registriert: 25.11.2004
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erstellt am: 02. Sep. 2006 18:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
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BernieCAD Mitglied Maschinenbautechniker
Beiträge: 554 Registriert: 08.02.2003 INV 2020 SWX 2016 HICAD 2015
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erstellt am: 02. Sep. 2006 18:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
wie stehts eigentlich mit den gehärteten Normpassstiften, sind die durch- oder randschicht gehärtet? mfg bernie ------------------ "Von Nix kimmt nix" (=bairisch - physikalisches Grundgesetz) Geht ned, gibts ned - sagen die, die alles wissen und nix können [Diese Nachricht wurde von BernieCAD am 02. Sep. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AustiPrivat Mitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 237 Registriert: 25.11.2004
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erstellt am: 02. Sep. 2006 19:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
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Charly Setter Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 03. Sep. 2006 00:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
@Mike: Theoretisch ja. Aber bei dem geringen Durchmesser zieht das Material bis in den Kern an und verhält sich nahezu wie ein Durchhärter. Wenn Du eine theoretische Härteschicht von 0,4mm hast geht die Aufkohlung doch wesentlich tiefer. CU ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Peter Koch Mitglied Maschinenbauingenieur
Beiträge: 46 Registriert: 10.07.2003 SolidWorks 2005 ProfiDB 8 Windows XP Professional HP XW4100
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erstellt am: 05. Sep. 2006 07:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
Hallo Bernie Da nimmst du 100 Cr 6 oder X 65 Cr 13 wenn es Korrosionsbeständig sein soll. Beides sind Wälzlgerstähle und werden durchgehärtet, ca. HRC 60. Sehr wichtig ist die Oberfläche. Rz2 oder besser sollte es schon sein. Richtig gut rund und zylindrisch ( besonders wichtig beim Nadellager ) muss es auch sein. Grüsse ------------------ Peter Koch Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Husky Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 5704 Registriert: 10.07.2002 No Sysinfo
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erstellt am: 06. Sep. 2006 09:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
Hallo, jetzt kommt auch mein Senf noch dazu: 1: Ø5mm in 16MnCr5 härtet nicht durch. siehe dazu im Mädler Katolg die einsatzgehärteten und geschliffenen Stangen. Das wäre auch für diesen Fall eine Option. Ablängen und einbauen 2: Die Durchhärter 100Cr6 usw. sind von der Lauffläche richtig geschliffen optimal, aber recht bruchempfindlich. Kommt also auf die Belastung an. 3: Mein Tipp für höchste Belastung wäre ein x45NiCrMo5 mit 53Hrc der ist zwar grenzwärtig was die Verschleißhärte auf der Laufbahn angeht, aber brechen tut der Stahl nicht. Grüße Stefan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
spitzpte Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau
Beiträge: 9 Registriert: 02.06.2006
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erstellt am: 06. Sep. 2006 19:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
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BernieCAD Mitglied Maschinenbautechniker
Beiträge: 554 Registriert: 08.02.2003 INV 2020 SWX 2016 HICAD 2015
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erstellt am: 13. Sep. 2006 19:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo forum, erstmal tnx für die infos. Hab hier eine weitere Frage zur Wärmebehandlung von Einsatzstählen: In welchem Umfang ist bei Einsatzstahl (lasergeschnittenes Blechteil aus 16MnCr5)eine Festigkeitssteigerung mit dem normalen Durchhärteverfahren möglich ist? mfg bernie ------------------ "Von Nix kimmt nix" (=bairisch - physikalisches Grundgesetz) Geht ned, gibts ned - sagen die, die alles wissen und nix können Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 13. Sep. 2006 21:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
Ohne Aufkohlen ? Dann nennt sich das Blindhärten und das Ergebnis läßt sich mit jedem Spanabhebenden Verfahren wunderbar bearbeiten ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 Maschinenbauer
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erstellt am: 13. Sep. 2006 22:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für BernieCAD
Erst bei Stälen ab 0.2% C-Gehalt spricht man von härtbaren Stählen. Jene mit einem geringerne Gehalt, z.B. der 16MnCr5, sind sogenannte Einsatzstähl, welcher durch Aufkohlen der Randschicht härtbar werden. Allerdings ergibt dies nur einen Sinn ab einer bestimmten Materialstärke, da sonnst der Stahl durchhärtet (wurde von Charly Setter bereits geschrieben). ------------------ Ich komm ja schon bin schon da Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |