Macht schonmal einen interessanten Eindruck. Da wird man sich aber bei Autodesk geärgert haben, als Kiwi von Hauptkonkurrent Bentley gekauft wurde. Das hätte doch soooo schön ins Portfolio gepasst...
Nein, also ob die Stahlbaulösungen unter Druck geraten, wage ich mal zu bezweifeln.
Denn jede Lösung hat ihre ganz speziellen Stärken und Schwächen und man muss schon sehr genau abwägen, was man mit der Software machen will. Ich habe mich inzwischen ein wenig in Prosteel eingearbeitet und muss sagen, das es eigentlich sehr einfach zu erlernen ist und einen unglaublichen Funktionsumfang und Komfort bietet. Aber immer wieder kommt man an Dinge, die sich auf den ersten Blick einem gar nicht erschließen wollen und man kommt erst mit etwas Hilfe weiter. Aber Prosteel bleibt die Stahlbaulösung, mit der man innerhalb kürzester Zeit sehr gute Ergebnisse erzielen kann bei schneller Einarbeitung (Schulung ist halt ein Muss).
Allerdings sehe ich es kritisch, was da die letzte Zeit auf dem gesamten CAD-Markt passiert. Statt sich wirklich auf EIN Produkt (oder eine Produktfamilie) zu konzentrieren und das wirklich perfekt zu machen, wird sehr stark diversifiziert. Bei Autodesk sind unzählige Softwarelösungen erhältlich, von AEC bis MCAD über GIS, BIM usw.usf. - meist läuft alles auf einer Plattform (was prinzipiell ja gar nicht mal schlecht ist). Aber es hat auch zur Folge, das die Plattform selbst alles können oder mitmachen muss und nicht genau ausgerichtet wird und viel generalistischer ist bzw. wird. Aber das liegt wohl auch eher daran, das keine wirklich verbindlichen Schnittstellennormen vorliegen.
In einem Konzern ist man dazu noch den entsprechenden Vorgaben verpflichtet und die Wege für die Betreuung werden länger.
Ich hab das bei Kiwi irgendwie geliebt. Da brachte man eine Anregung auf einer Messe oder hier im Forum und der Produktentwickler selber hat sich der Sache angenommen. So kurze Kommunikationswege sind top und das war auch einer der Gründe, warum ich damals bei der Entscheidung über die Einführung einer Stahlbaulösung Prosteel ins Gespräch brachte.
Wenn ich mir aber die Stabilitätsprobleme von AutoCAD 2009 trotz aktuellster Patches anschaue und das ganze mit den Stabilitätsproblemen von Prosteel seit V8i und trotz des letzten ServicePacks und Patches multipliziere(*), dann überlege ich wirklich, ob nicht der Wechsel zu einer anderen Anwendung sinnvoller ist. Nämlich dorthin, wo meine Anwendung in der Hauptsache entwickelt und gepflegt wird und sie nicht nur ein Anhängsel in einem telefonbuchdicken Produktportfolio ist.
Derzeit schauen wir uns eher zaghaft nach was anderem um und da gehen die Fühler auch speziell weg von AutoCAD z.B. Richtung bocad, HiCAD und Tekla - aber auch Graitec ist im Gespräch.
Sofern Autodesk eine eigene Stahlbauerweiterung speziell in Europa auf den Markt bringen wird, wird sie wahrscheinlich eher als Grundlage für die weitere Entwicklung dienen und die einzelnen Hersteller dann darauf umschwenken, ihre jeweiligen Branchenzweige (Metallbau, Stahlbau, Anlagenbau) abzudecken oder gar die Plattform zu wechseln und/oder das Produkt ganz an Autodesk zu verkaufen.
Auf jeden Fall bleibt die Entwicklung interessant und lohnt sich, weiter zu verfolgen.
Und jetzt könnt Ihr diesen Beitrag nach Herzenslust zerfetzen
(*) ich rede davon, das mir meine Workstation letzte Woche beim Ändern von Trägern fast jedesmal mit einem Systemfehler zusammenbricht. Und das obwohl alle Servicepacks drauf sind. So kann man nicht arbeiten.
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