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Thema: Weitergabe von vereinfachten 3D-Daten vom Lieferanten an den Kunden (5637 mal gelesen)
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ugkop Mitglied selbständig - CAD-Consulting

 Beiträge: 44 Registriert: 19.10.2004
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erstellt am: 09. Sep. 2005 11:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Ich bin tätig im Einplanungsbereich (Erstellung von Layouts) eines großen Anlagenbauers (Stahlwerke). Das nachfolgende Problem ist aber nicht CAD-spezifisch zu sehen – es sollte der Gesamtprozess gesehen werden. Falls sich irgendjemand mit diesem Thema schon beschäftigt hat oder schon so ähnlich arbeitet, wäre ich dankbar über weitere Hinweise, Referenzen, Beispiele, Literatur,…….. Problemstellung:
Zahlreiche Unterlieferanten mit verschiedensten CAD-Systemen liefern uns 3D-Daten für die weitere Verwendung in unserem Layout (Unigraphics NX) Ich möchte anhand an einem konkreten Beispiel dieses Problem erläutern:
Ein Förderband besteht aus mehreren Elektro-Motoren. Der Hersteller der Förderbänder bekommt vom Hersteller der Elektro-Motoren 3D-Daten (z.B. als Step-File) und baut diese in seine Baugruppe ein. Die fertige Baugruppe „Förderband“ wird an mich geliefert. Das Stahlwerk besteht wiederum aus sehr vielen Förderbändern. Und irgendwann sind wir mit der Baugruppe „Stahlwerk“ an den Systemgrenzen, da die importierten Daten sehr groß sind. Hersteller von Elektro-Motoren bieten 3D-Daten meist kostenlos zum Download an. Diese Daten sind meist sehr detailliert. Wenn der Hersteller die Daten in 2 verschiedenen Detaillierungsgraden anbieten würde (detailliert und vereinfacht), dann könnte auch der Förderbandhersteller die vereinfachten Daten verwenden, da für ihn nur die Außenabmessungen und Anschlussmaße relevant sind. Die Dateigröße der Baugruppe „Förderband“ wäre dadurch schon wesentlich kleiner. Aber auch der Förderbandhersteller kann für das Stahlwerkslayout seinen Teil dazu beitragen, indem auch er die Baugruppe, die er weitergibt, vereinfacht. Schrauben, Muttern und andere Kleinteile sind für das Gesamtlayout wiederum absolut irrelevant. Im Prinzip genügen für den Anlagenbauer wieder Außenkonturen und Übergabestellen. Das gesamte Stahlwerk besteht nicht nur aus Förderbändern, sondern aus hunderten anderen Komponenten von verschiedenen Lieferanten, bei denen sich dieses Problem wiederholt. Und irgendwann kann man auch mit den leistungsfähigsten CAD-Systemen diese Daten nicht mehr bearbeiten. Es sollte sich in der Konstruktion etwas mehr globales Denken durchsetzen. Der Lieferant sollte sich bei der Weitergabe von 3D- Daten immer gut überlegen, ob er mit der Weitergabe von vereinfachten Daten seinem Kunden (in diesem Fall der Stahlwerkshersteller) die weitere Bearbeitung wesentlich vereinfacht. Die Erstellung einer vereinfachten Darstellung ist natürlich ein gewisser Mehraufwand für die Konstruktion, für seinen Kunden aber sicher eine große Erleichterung. Und die Kunden bestimmen bekanntlich den Markt………………………… Viele Grüße Jürgen
------------------ cadconsult Ing. Jürgen Kopplhuber A-4111 Walding, Reiterstraße 6b www.cadconsult.at Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Sirus Ehrenmitglied CAD Applikationsentwickler
    
 Beiträge: 1575 Registriert: 03.06.2004 SolidWorks2024
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erstellt am: 09. Sep. 2005 12:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ugkop
hallo jürgen ich kenne das problem! folgende lösungen wende ich bei solchen riesen baugruppen an: bei importierten baugruppen von unterlieferanten lösche ich alles raus was ich wirklich nicht brauche! wenn ich später doch einmal etwas anschauen muss was ich vorher gelöscht habe, kann ich jederzeit einen neuen import machen, wohin auch immer, die daten sind ja noch vorhanden! reference-sets dies ist ein meist unterschätztes "werkzeug": sowohl für eigene einzelteile, eigene baugruppen wie importierte einzelteile wie baugruppen ist dieses "werkzeug" einzusetzten. die baugruppen werden um vieles schneller und übersichtlicher! bei reference-sets ist immer die grosse frage: werden sie denn auch richtig angewendet??? grundsätzlich ein arbeiten ohne reference-sets ist für mich UNVOLLSTELLBAR!!! gruss sirus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ugkop Mitglied selbständig - CAD-Consulting

 Beiträge: 44 Registriert: 19.10.2004
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erstellt am: 09. Sep. 2005 12:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Sirus, ohne Reference-Sets kann ich mir das Leben auch nicht vorstellen. Auch ich verbringe oft meine Arbeitszeit mit rauslöschen und bei Bedarf neu importieren. Doch das Problem ist, dass wir so große Baugruppen mit so vielen Solids haben, dass dies alles sehr zeitintensiv ist. Der Grundgedanke ist ja, wenn die Daten gleich "abgespeckt" geliefert werden würden, wäre dann die viele Nacharbeit nicht mehr nötig. Dies sollte man einfach als Vision für die Zukunft sehen. Es ist mir schon klar, dass es nicht sofort eine Lösung geben wird. Grüße Jürgen ------------------ cadconsult Ing. Jürgen Kopplhuber A-4111 Walding, Reiterstraße 6b www.cadconsult.at Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
matl Mitglied Konstrukteur

 Beiträge: 32 Registriert: 25.10.2002
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erstellt am: 17. Mrz. 2006 15:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ugkop
Hallo, wir stellen zwar nur Sonder-Aufbauten für Nutzfahrzeuge her, aber die Grundproblematik haben wir teilweise auch. (Auch wenn viellll kleiner. z.B.LKW-Chassis, Seilwinden, Hilfsaggregate, Elektrobauteile, Hydraulikkomponenten) Ich weiß nicht wie genau detailliert Sie die Daten der Zulieferer brauchen, und diese vielleicht auch nicht. Ob Sie zum Beispiel bei einem Förderband nur die Umriße und Anschlüsse brauchen oder mehr. Wenn sie in großen Bereichen keine genauen Daten brauchen und nur die Schnittstellen genauer. Würde ich versuchen sogenannte Hilfsbaugruppen zu erstellen. (Müssen aber teilweise selbst gezeichnet werden -> hoher Zeitaufwand). Diese Hilfsbaugruppen würden in diesem Fall z.B nur die Umriße des gesamten Förderbands enthalten und zusätzlich die tatsächlichen Bauteile der Schnittstellen (Flansche oder sonstiges). Nachteile bei dieser Lösung treten meist mit Verbindung der Elektrokabelverlebung/Hydraulik auf, da dabei wieder die genauen Positionen der Motoren, Kabelschächte, Befestigungsbohrungen benötigt wird. Mit dem Thema 3D-Datenqualität/Größe ist bei uns eher die Normungsabteilung befasst. Dabei werden die Anforderungen an die zur Verfügung gestellten Daten beschrieben. Wobei sehr vieles, betriebsintern dann noch vereinfacht wird. (Da wir aber ein modular aufgebautes Serienprodukt produzieren, ist die Sinnhaftigkeit bei einen einmaligen Projekt wie einem Stahlwerk fraglich, da dieses Weltweit wahrscheinlich nur einmal gebaut wird) Wobei bei Ihren speziellen Fall, sich für mich die Frage stellt, ob es nicht möglich ist, vom den Zulieferen eine Art Einbaubaugruppe forden.(Müsste jedoch wieder von Ihnen genau spezifiziert werden ->Zeit, Schuldfrage) Die nur den benötigten Platz, die Schnittstellung, Stromanschlüsse, Bodentragfähigkeit usw. enthält. Eine weitere Frage die Sie sich stellen sollten ist, ob Sie überhaupt eine Gesamtbaugruppe benötigen. So ist bei uns z.B. in der Gesamtbaugruppe die Kabel- und Rohrverlegung nicht enthalten. Diese sind in mehrere Unterbaugruppen-Baugruppen-Kopien enthalten werden aber nicht in die Gesamtbaugruppe eingebaut. Vielleicht ist zu diesem Thema mehr Erfahrung im Bauwesen vorhanden? MfG Matl Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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