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Thema: Verschiedene Ansys-Fragen,Verfahrgeschwindigkeit und Kraftgesteuert (1373 mal gelesen)
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samson05 Mitglied Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Beiträge: 104 Registriert: 20.05.2013 Xeon E3-1245 v5 @3.50 GHz 64GB Ram 512 Gb SSD Inventor 2016, Ansys 18.1 Windows 10 64bit
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erstellt am: 22. Mrz. 2017 16:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, aktuell arbeite ich mich in Ansys ein um damit diverse Umformsimulationen durchzuführen. Das klappt bisher auch sehr gut. Jetzt habe ich einige Fragen, die ich mir so noch nicht beantworten konnte. 1. Meine Simulationen führe ich aktuell immer mit dem static-structural-Modul durch. Dort verwende ich aber immer nur zwei Steps. Beim Dreipunkt-Biegeversuch einen step um den Stempel nach unten zu fahren und den zweiten Step zum hochfahren. Ich habe auch schon einige Tutorials gemacht wo bis zu 15 Steps gefahren wurden und der Verfahrweg nicht linear war. So ganz habe ich aber nicht verstanden was mir mehrere Steps bringen, außer dass ich einen nicht linearen Verfahrweg einstellen kann. 2. Meine zweite Frage ist wie ich eine Verfahrgeschwindigkeit vorgeben kann um beispielsweise im Zugversuch einen Normgerechten Zugversuch nachbilden zu können. Bei der Umformtechnik spielt ja die Umformgeschwindigkeit durchaus eine Rolle. Oder wird das in den Materialmodellen nicht betrachtet? 3. Ist es möglich als "Stop"-Kriterium für einen Verfahrweg eine bestimmte Kraft einzugeben? Beispielsweise die maximale Stempelzustellung beim Biegen bis zu einer Kraft X. Dann soll der Stempel zurück fahren. 4. Wo finde ich in den Materialmodellen die Bruchdehnung? Ich möchte zum Teil feststellen, wann die Bruchdehnung beim Biegeversuch überschritten wird. Oder kann ich sowas nur mit einem multilinear isotropic hardening Material verwenden? 5. Ich werde demnächst Tiefziehversuche simulieren, ist da static structural das geeignete Modul? So richtig habe ich den Unterschied zwischen einigen Modulen noch nicht ganz verstanden. Z.b. zwischen Static structural und Transient structural. 6. Ich werde ein Materialmodell für meine Werkstoffe aufbauen. Dazu bestimme ich Fließkurven und Grenzformänderungsschaubilder (FLC), kann ich die FLC's in Ansys verwenden oder bin ich da auf die Fließkurven beschränkt? Wie sage ich in der Simulation ein Versagen vorraus? Wie man sieht bin ich in der FEM noch sehr neu und unwissend . Ich hoffe, dass meine Fragen einigermaßen verständlich und sinnvoll sind und bedanke mich schon jetzt recht herzlich für die Hilfe
Viele Grüße [Diese Nachricht wurde von samson05 am 28. Mrz. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
farahnaz Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ing.
Beiträge: 2467 Registriert: 24.04.2007 CAE, FEM, Test, NPD
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erstellt am: 22. Mrz. 2017 19:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für samson05
1. Bei Umformsimulation muss man mit kleinen Schritten rechnen, um die ständige Änderungen der Kontaktsituation zwischen Blech und Werkzeugen im Laufe des Prozesses realistisch aufzufassen. Es ist ein Prozess dessen Endzustand sehr stark von Prozessverlauf abhängt. 2. (siehe auch 1) Kontakt, Reibung, Geschwindigkeit, etc. bestimmen Schrittweise sukzessive Plaztifizierung. Also essentiell. 3. Hängt ab! Je nachdem wie Umformung gesteuert ist, muss man die entsprechende RBs simulieren. (Das ist nicht deine Wahl) ------------------ Grüße, Moe Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
samson05 Mitglied Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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erstellt am: 24. Mrz. 2017 12:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von farahnaz: 1. Bei Umformsimulation muss man mit kleinen Schritten rechnen, um die ständige Änderungen der Kontaktsituation zwischen Blech und Werkzeugen im Laufe des Prozesses realistisch aufzufassen. Es ist ein Prozess dessen Endzustand sehr stark von Prozessverlauf abhängt.
Verstehe ich das also richtig, dass in jedem Schritt auch der Kontakt neu berechnet wird? Würde es also auch dann Sinn machen, dass ich eine lineare Verfahrsituation von beispielsweise 5mm Zustellung auf 10 Schritte aufteile? Im Displacement dann für jeden Schritt 0,5mm Zustellung. Viele Grüße
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farahnaz Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ing.
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erstellt am: 24. Mrz. 2017 13:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für samson05
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Duke711 Mitglied
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erstellt am: 24. Mrz. 2017 13:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für samson05
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samson05 Mitglied Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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erstellt am: 24. Mrz. 2017 15:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Duke711 Mitglied
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erstellt am: 24. Mrz. 2017 16:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für samson05
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samson05 Mitglied Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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erstellt am: 27. Mrz. 2017 11:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Duke711: In dem Video wurde nur ein Step (Loadstep) definiert. Was aber in der statischen Analyse absolut keinen Unterschied ausmacht. Loadsteps wären dann sinnvoll, wenn man eine unstetig wachsende Last nach einem Parametersatz auftragen will. Wenn die Last proportional wachsen soll, dann gibt es keine Unterscheidung in der statsichen Analyse zwischen Substeps und LoadstepsNachtrag: Vielleicht wäre das ja ein interessantes Tutorial: https://www.youtube.com/watch?v=tO9aUOw_1TU
Danke für den Hinweis auf das Buch. Das werde ich mir bei Gelegenheit mal ausleihen. Das von Dir verlinkte Tutorial habe ich tatsächlich schon vorliegen und bearbeite es gerade. Leider funktioniert die Simulation bisher aber noch nicht. Ich habe mir von ExpertFEA auch einige weitere Tutorials besorgt. Im Grunde sind die ganz gut weil wirklich Schritt für Schritt die Simulation aufgebaut wird. Leider wird dabei an keiner Stelle eine Erklärung abgegeben warum man in dem speziellen Fall genau diese Einstellung trifft. Das ist etwas ungünstig. Ich habe mir bereits das Buch von Prof, Huei-Huang Lee bestellt und erwarte dieses. Das soll ganz gut sein. Ich möchte noch einmal auf meine anderen Fragen 2,3,5 und 6 verweisen in der Hoffnung dort noch Antworten zu bekommen.
Bezüglich Frage 5: Unterschied zwischen transienter und statischer analyse: Bei der statischen Analyse werden im Unterschied zur transienten Analyse die Massenträgheiten vernachlässigt. Ist das korrekt? Macht es also bei niedrigen Umformgeschwindigkeiten keinen Sinn das Modell in der transienten Umgebung aufzubauen? In der Ansys Hilfe steht noch, dass diese Analyseart für Zeitabhängige Lasten zu verwenden ist. Aber kann ich nicht bei der static structural analysis über "step end time" ebenfalls eine Zeitabhängigkeit vergeben? [Diese Nachricht wurde von samson05 am 27. Mrz. 2017 editiert.] [Diese Nachricht wurde von samson05 am 27. Mrz. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Duke711 Mitglied
Beiträge: 826 Registriert: 14.11.2016
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erstellt am: 27. Mrz. 2017 15:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für samson05
2. Meine zweite Frage ist wie ich eine Verfahrgeschwindigkeit vorgeben kann um beispielsweise im Zugversuch einen Normgerechten Zugversuch nachbilden zu können. Bei der Umformtechnik spielt ja die Umformgeschwindigkeit durchaus eine Rolle. Oder wird das in den Materialmodellen nicht betrachtet? ---- Über eine definierten Last in der transienten Analyse. Als Lagerung wird eine Verschiebung vorgegeben, wobei fünf von sechs Freiheitsgrade gesperrt werden (eine translatorische Verschiebung -> frei) --------- 3. Ist es möglich als "Stop"-Kriterium für einen Verfahrweg eine bestimmte Kraft einzugeben? Beispielsweise die maximale Stempelzustellung beim Biegen bis zu einer Kraft X. Dann soll der Stempel zurück fahren.
------ In der transienten Strukturmechanik ja, denn da ermittelt das Programm über eine definierte Last, anhand von der Massenträgheit des Stempels, automatisch die Beschleunigung. 1. Loadstep (Last + genügend Substeps) 2. Loadstep (Last = 0 + genügend Substeps). 3. Loadstep (definierte Rückstellung + genügend Substeps) ---------- 5. Ich werde demnächst Tiefziehversuche simulieren, ist da static structural das geeignete Modul? So richtig habe ich den Unterschied zwischen einigen Modulen noch nicht ganz verstanden. Z.b. zwischen Static structural und Transient structural. ----- Auch in der statischen Strukturmechanik wird die Massenträgheit berücksichtigt, aber nur in Zusammenhang mit einer definierten Beschleunigung, Erdanziehung, Winkelgeschwindigkeit usw. Es wird aber hier kein physikalischer Zusammenhang mit der relativen Zeit hergestellt. Bei allgmeinen Lasten wird somit der Effekt der Massenträgheit nicht berücksichtig. Deshalb wäre die Frage 3. nicht in dieser Anlayse zu beantworten. Auch wird keine Dämpfung/Schwingung berücksichtigt. Das Rückfedern einer plastischen Verformung wird dann rein linear nach den Materialdaten berechnet, was somit eine Idealisierung ist (Massenträgkeit und Dämpfung werden vernachlässigt) Die Definition der Zeit bezüglich der Loadsteps bei der statischen Strukturmechanik ist nur ein Animationsindex. In der Animation kann somit in Abhängigkeit des Zeitindexes die Verformung usw. dargestellt werden. Es besteht aber keinerlei ein physikalischer Zusammenhang mit der Zeit. -------------- 6. Ein Versagen kann allg. in Mechanical unter dem Tool (Toolbox) der Bruchmechnik simuliert/vorher gesagt werden. http://www.cadfem.de/wissen/seminare/ansys-strukturmechanik/s/10014.html PS. Schau mal bitte in dein PM Fach.
[Diese Nachricht wurde von Duke711 am 27. Mrz. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |